Die Schweizer Uhr Omega war die einzige Uhr, die je auf dem Mond war, und rettete den Astronauten der Mission Apollo 13 das Leben. Ohne Schweizer Taschenmesser geht kein Abenteurer in den Dschungel. Und ohne Schweizer Schokolade würden weltweit mehr Tränen fließen. Gemeinsamkeit dieser Produkte: Sie werden nicht in Großfirmen, sondern in kleinen und mittleren Unternehmen hergestellt.
Über 99 Prozent aller Betriebe in der Schweiz haben weniger als 250 Beschäftigte, es sind so genannte KMU, Klein- und Mittelunternehmen. 86 Prozent sind gar so genannte Mikrounternehmen (weniger als zehn Mitarbeiter). Die KMU sind das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft und beschäftigen knapp zwei Drittel der vier Millionen Erwerbstätigen. Viele KMU sind international tätig. Paradebeispiel für eine erfolgreiche Exportstrategie ist die Schweizer Uhrenindustrie: Sie besteht aus vielen Firmen unterschiedlicher Größe, jede davon bürgt mit ihrer eigenen Marke für die legendäre Qualität der Schweizer Zeitmessung. Oder die Schokolade: Obwohl der Rohstoff Kakao importiert werden muss, haben Tüftler mit der Erfindung der Milchschokolade die einmalige Kombination geschaffen, einen der wenigen schweizerischen Rohstoffe – Milch – in ein weltweit geliebtes Markenprodukt zu verwandeln.
Im Ausland sind Marken wie Omega, Toblerone oder Swiss Army Knife dem breiten Publikum bekannt. Was wenige wissen, ist, dass z.B. die meisten künstlichen Hüftgelenke, hochspezialisierten Werkzeuge und ein Großteil der Textilmaschinen und Aufzüge aus der Schweiz kommen. Wenig bekannt ist auch die „heimliche Automobil- und Luftfahrtindustrie“ der Schweiz: ein nach außen kaum bekanntes Netzwerk von Herstellern von Komponenten. Diese Klein- und Mittelbetriebe konnten sich dank der Qualität und Präzision ihrer Produkte aus führende Zulieferer positionieren.
Die Maschinen-, Elektro-, Metall-, und Fahrzeugindustrie und die chemisch-pharmazeutische Industrie sind die stärksten Exportbranchen der Schweiz. Gemeinsam erbringen sie drei Viertel der Ausfuhren. Immer bedeutender beim Export werden die Bereiche Cleantech (Wasseraufbereitung, Solarenergie und –technik, Photovoltaik usw.), Medizintechnik, Architektur/Engineering/Design und Biotechnologie.
Weltweit betrachtet nehmen die Schweizer Firmen punkto Wettbewerbsfähigkeit einen Platz unter den ersten fünf ein – ein schönes Resultat für ein Land, das knapp ein Promille der Weltbevölkerung umfasst.
Im Gegensatz zu den meisten OECD-Staaten unterstützt die Schweiz ihre KMU nicht mit direkten Finanzhilfen oder Subventionen. Die Politik des Staates ist auf due Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausgerichtet. Der Staat bietet unter anderem Informationsplattformen und administrative Entlastungen an.