1291 begründeten die Waldstätte Uri, Schwyz und Unterwalden in einem Bund die Eidgenossenschaft. Im Laufe der Jahrhunderte treten weitere Orte bei.
Die Schweiz besteht heute aus 26 Kantonen mit eigenen Verfassungen, Regierungen, Parlamenten und Volksabstimmungen. Die Kantone wiederum bestehen aus rund 2600 Gemeinden. Diese genießen eine hohe Autonomie mit viel Selbstverwaltung. Die Schweiz hat viel Landessprachen und zwei große Konfessionsgruppen. Mit einem Ausländeranteil von über 20 Prozent hat die Vielfalt der Kulturen, Sprachen und Religionen weiter zugenommen. Trotzdem ist das Zusammenleben meist friedlich. Das ist nicht nur Glück. Es ist auch das Ergebnis der Geschichte dieses Landes.
Der Werdegang der Eidgenossenschaft war von starken Gegensätzen geprägt. Diese mussten und wollten die Eidgenossen mit Rücksicht auf ihre übergeordneten, gemeinsamen Interessen immer wieder überbrücken. Dies war ihnen aber auf friedlichem Weg oft nicht möglich. Sie führen sogar Krieg gegeneinander. Der letzte innereidgenössische Krieg fand 1847 statt und führte zur Gründung des heutigen Bundesstaates.
Was entzweite die Eidgenossen auf ihrem Weg und was hielt sie zusammen? Die Eidgenossenschaft war ein Zusammenschluss von größeren Städten wie Basel, Bern und Zürich und Kantonen mit vorwiegend ländlicher Bevölkerung. Oft fiel es schwer, die unterschiedlichen Interessen und politischen Systeme unter einen Hut zu bringen. Dies gelang, indem alle Kantone mit einer Stimme stimmen, unabhängig von ihrer Macht und Größe. Das ist zum Teil auch heute noch so.
Mit der Reformation entstand der konfliktbeladene Gegensatz zwischen den katholischen und protestantischen Orten. Erst mit der Zeit lernten die Eidgenossen, Streitigkeiten friedlich zu lösen und den anderen in seinem Glauben zu belassen. Auch in der Eidgenossenschaft gab es Herren und Untertanen, herrschende und beherrschte Gebiete. Auch daraus ergaben sich oft Streitigkeiten. Die französische Revolution brachte die Gelegenheit. Diese wurde in der Bundesverfassung von 1848 endgültig verankert.
Der Wille zu Freiheit und Unabhängigkeit war stärker als die Differenzen und Gegensätze im Innern. Der Wille zur Freiheit hat die Schweizer zusammengeführt und zusammengehalten. Die Freiheit wurde ihnen nicht geschenkt. Sie müssten sie erkämpfen. Und bewahren lernen. Durch eine gemeinsame wirkungsvolle Außen-, Wirtschafts- und Sicherheitspolitik. Durch die Erkenntnis, dass auch in der globalisierten Welt am weitesten kommt, wer dem andern die Hand reicht, statt ihn zu bekämpfen.
Die wichtigsten Daten:
1648 Westfälischer Friede. Endgültige völkerrechtliche Anerkennung der Unabhängigkeit der Schweiz.
1815 Wiener Kongress. Die Schweiz erhält ihre heutigen Grenzen und die europäischen Mächte anerkennen ihre immerwährende Neutralität.
1848 Gründung des modernen Bundesstaates Schweiz mit einer Bundesverfassung. Die Bundesverfassung stellt einen Kompromiss zwischen Zentralgewalt und kantonaler Selbständigkeit dar.
1972 Die Schweiz schließt ein Freihandelsbekommen mit der Europäischen Gemeinschaft (EG).
1975 Beitritt der Schweiz zur Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
1999 Abschluss der Bilateralen Abkommen I zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU)
2002 Die Schweiz tritt der UNO bei. Die bilateralen Verträge Schweiz-EU treten in Kraft.
2004 Abschluss der Abkommen von Schengen und Dublin im Rahmen der Bilateralen Abkommen II der Schweiz mit der EU.