Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie man ein Land am besten regiert. Es gibt daher Organisationen mit unterschiedlichen politischen Programmen, die von Menschen mit gemeinsamen politischen Zielen gebildet werden. Diese Organisationen nennt man Parteien. In Deutschland gibt es zurzeit fünf Parteien, die im Bundestag vertreten sind: die CDU/CSU, die SPD, die FDP, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke. Statt der Namen der Parteien werden, z. B. in den Nachrichten, manchmal nur die Farben genannt, die mit ihnen verbunden werden. Die „Roten“, damit ist entweder die SPD oder die jüngste Partei in Deutschland, die Linke, gemeint. Wenn man von den "Schwarzen" spricht, meint man die CDU und ihre Schwesterpartei, die CSU. Die Farbe Grün verbindet man, wie es aus dem Namen schon hervorgeht, mit der Partei Bündnis 90 / Die Grünen. Die Gelben wiederum, das sind "die Liberalen" bzw. die FDP. Wenn man also von einer schwarz-gelben Regierung spricht, dann bedeutet das, dass CDU/CSU und die FDP die Regierung stellt. Die rot-grüne Opposition besteht aus der SPD, der Linken und den Grünen.
Die Sozialdemokratische Partei (die SPD), eine der großen Volksparteien, ist die älteste Partei Deutschlands, sie wurde 1863 in Leipzig gegründet. Die ursprünglichen Ziele der Partei waren, mehr Rechte und bessere Arbeitsbedingungen für die Arbeiter zu schaffen. Weitere wichtige Ziele der Partei sind, mehr soziale Gerechtigkeit zu erreichen, die Familien zu unterstützen und für einen weiteren Ausbau des Sozialsystems zu kämpfen.
Die CDU (Christlich-Demokratische Union) und die CSU (Christlich-Soziale Union) wurden 1945 gegründet. Die CDU ist in allen Bundesländern vertreten, nur in Bayern nicht, dort gibt es ihre Schwesterpartei, die CSU. Im Bundestag arbeiten CDU und CSU wie eine Partei zusammen, d. h., sie bilden eine Fraktion. Das Programm der COU/CSU ist dem Grundgedanken des christlichen Glaubens verpflichtet, die Partei vertritt eine konservative Richtung in der Politik. Wichtige Ziele der Partei sind z. B., dass die Unternehmen gestärkt und Arbeitsplatze geschaffen werden und dass der Staat wenig Schulden macht.
Die auch als "die Liberalen" bezeichnete Partei FDP (Freie Demokratische Partei) wurde 1948 gegründet. Liberal zu sein bedeutet, frei von Vorurteilen gegenüber anderen zu sein. Die FDP ist dagegen, dass sich der Staat zu sehr in das Leben der Menschen einmischt. Die Forderung lautet: weniger Staat, aber dafür mehr Freiheit der Bürger. Die FDP ist auch für Bildung und mehr Arbeitsplatze. Die FDP war schon öfters der Koalitionspartner der gröberen Regierungsparteien, der SPD und der CDU, sie versteht sich als eine Partei der bürgerlichen Mitte.
Wichtige Themen von Bilndnis 90/Die Grilnen sind: Umweltschutz und das friedliche Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Kulturen in einer multikulturellen Gesellschaft. Die Grünen entstanden 1980 unter anderem aus der Friedensbewegung und der Anti-Atom KraftBewegung. Die Griinen waren zuerst eine westdeutsche Partei, nach der Wiedervereinigung kam die Bürgerrechtsbewegung Bündnis 90 aus den neuen Bundesländern dazu.
Die Linke entstand erst 2007, als sich die westdeutsche u Wahlalternative für Arbeit und Soziale Gerechtigkeit" (WASG) und die ostdeutsche Linkspartei PDS zusammenschlossen. Die PDS ging aus der ehemaligen Staatspartei der DDR, der SED, hervor. Die Linke setzt sich für die Idee eines demokratischen Sozialismus ein. Für Sozialismus zu kämpfen heißt für diese Partei, mit politischen Mitteln dafür zu kämpfen, dass alle Menschen die gleichen Chancen haben und in Frieden miteinander Leben können. Alle Menschen sollen das gleiche Recht auf Arbeit, Bildung usw. haben.