Die Verben können nach verschiedenen Merkmalen klassifiziert werden.
Morphologische Klassifikation
Das deutsche Verb besitzt drei Grundformen, die allen anderen Formen zugrunde liegen. Das sind Infinitiv, Präteritum und Partizip II.
Nach der Bildung der Grundformen unterscheidet man folgende morphologische Klassen von Verben:
- Die schwachen Verben
- Die Verben mit dem Präsensumlaut
- Die starken Verben
- Die unregelmäßigen Verben
- Die Präteritopräsentia
1 Die schwachen Verben
Das Hauptmerkmal der schwachen Verben ist die Bildung des Präteritums und des Partizips II mit Hilfe der Suffixe -(e)te und -(e)t: sagen – sagte – gesagt. Der Wurzelvokal bleibt unverändert.
2 Es gibt ein Vokalwechsel e – a – a. Das sind sieben Verben: kennen – kannte – gekannt nennen – nannte – genannt rennen – rannte – gerannt brennen – brannte – gebrannt
Zwei Verben besitzen Parallelformen ohne Vokalwechsel : senden – sendete – gesendet, wenden – wendete – gewendet.
3 Die starken Verben
Diese Gruppe zählt etwa 180 Wurzelverben, aber die Zahl der starken Verben ist mittels Präfixe, Verbzusätze und Zusammensetzungen sehr groß und nimmt ständig zu: nehmen, einnehmen, übernehmen, annehmen, aufnehmen u. a.
Die Hauptmerkmale der starken Verben sind der Vokalwechsel des Wurzelmorphems, das Fehlen des Suffixes im Präteritum und das Suffix -en im Partizip II. Der Vokalwechsel heißt Ablaut.
4 Die Verben mit schwankender Konjugation
In einigen Fällen bestehen nebeneinander Doppelformen von Grund-formen: die starke und die schwache Konjugation.
Man kann die Doppelformen in zwei Gruppen einteilen:
- ohne Bedeutungsunterschied,
- mit verschiedener Bedeutung und homonymische Verben.
Die unregelmäßigen Verben
Zu dieser Gruppe gehören sieben Verben: sein, haben, werden, tun, bringen, denken, gehen, stehen. Jedes Verb hat seine Eigentümlichkeit.