Diese Art Prädikat besteht aus einem Nomen, das durch ein Hilfsverb mit dem Subjekt verbunden ist.
Das Nomen heißt das Prädikativ oder Prädikatsnomen, das Hilfsverb - die Kopula.
Das nominale Prädikat gibt eine Eigenschaft, ein Merkmal des Subjektes wieder, oder es identifiziert das Subjekt mit einem anderen nominalen Begriff.
Als Kopula erscheinen die Verben: sein, werden, seltener heißen, scheinen, bleiben.
Ich bin das Schwert, ich bin die Flamme. Mensch sein heißt Kämpfer sein.
Die Kopula ist keine bedeutungslose Komponente. Außer ihrer grammatischen Funktion bringt sie ihre obwohl abgeschwächte, doch deutlich wahrzunehmende Bedeutung mit: er ist krank, wird krank, bleibt krank, scheint krank.
Das Prädikativ kann durch eine beliebige nominale Wortart ausgedrückt werden:
- Durch ein Substantiv:
- Die vorherrschende Form ist der Nominativ:
Wissen ist Macht. Befehl bleibt Befehl. Er wird Deutschlehrer.
- In einigen festen Wortverbindungen erscheint der Genitiv:
Wir sind eines Sinnes. Wir sind gleichen Alters. Dieses Substantiv ist männlichen Geschlechts.
- Das Prädikativ kann eine Präpositionalfügung sein:
Er ist in Not. Das ist zum Lachen! Er wurde zu einem guten Violinspieler.
- Durch ein Pronomen: Das bin ich. Die ersten am Ziele waren wir.
- Durch ein Adjektiv oder ein adjektiviertes Partizip: Unser Wille ist hart. Er ist sehr gebildet und belesen. Der Film ist spannend.
Einige Adjektive und Adverbien können nur prädikativ gebraucht werden: angst, bange, feind, freund, schade, schuld, ansichtig, gewahr, gram, kund, leid, nütze usw.
Es wird mir angst und bange. Es ist schade um das zerrissene Kleid.
- Durch ein Adverb (außer lokale): Drei Jahre sind vorbei. In einer Stunde bin ich zurück.
- Durch ein Zahlwort: Wir waren fünf. Er ist 30.
Das verbal-nominale Prädikat entsteht infolge der Erweiterung des nominalen Prädikats durch Modalverben: Er will Deutschlehrer werden. Sie soll begabt sein.
