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Der Schlankheitswahn

Rank und schlank wie eine Tanne, gertenschlank: Schlank zu sein, gilt als Ideal. Fitnessstudios leben davon, Frauenzeitschriften und Diätartikelhersteller. Nur vollschlank zu sein, ist für Schlanke nicht erstrebenswert.

Es heißt ja immer, dass letzten Endes die inneren Werte ausschlaggebend sind, wenn es um die Beurteilung eines Menschen geht. Man sollte meinen, dass Charakterstärken wie Zuverlässig­keit, Aufrichtigkeit, Verantwortungsbewusstsein und überhaupt alles, was man vor noch nicht allzu langer Zeit als Tugenden bezeichnet hatte, dauerhaft und somit über jede Spielart von Zeitgeist erhaben sei.

Schön, attraktiv und begehrenswert

Mit solchen und anderen positiven Eigenschaften ausgestattet, dürfte es doch niemandem Schwierig­keiten machen, sich in der Gesellschaft, im Privatleben und auch im Beruf nicht nur zurechtzufinden, sondern auch Anerkennung, ja sogar Zuneigung zu bekommen. Tut es auch nicht, aber es reicht bei weitem nicht aus. Viele, auch höchstoffizielle Studien belegen, dass für immer mehr Frauen und Männer ganz andere Dinge wichtiger denn je sind: man/frau muss schön, attraktiv und begehrenswert sein.

Jeder wird sagen, dass das relative Begriffe sind, und kaum jemand wird widersprechen. Nur: Wohin wir auch schauen, überall wird uns eingebläut, was als schön, attraktiv und begehrenswert gilt. Der hässliche Ausdruck vom „perfekt gestylten Body“ fasst in Worten zusammen, was uns da von Werbeflächen, aus Zeitschriften und Fernsehspots anstrahlt: All die gebräunten, stets gutgelaunten dynamischen Menschen, die sich am Pool räkeln oder nach dem 12-Stunden-Tag immer noch so aussehen, als wären sie gerade aus dem Beauty-Shop gekommen, haben eines gemeinsam: Sie sind schlank!

Schlank ist in, schlank ist cool!

Schlanksein ist die Eintrittskarte für die Welt der Erfolgreichen, die niemals müde werden und von allen bewundert zwischen Dusche und Dinner das Leben meistern und Karriere machen. „Schlank ist in – schlank ist cool“. Gegen „schlank“ ist ja nichts einzuwenden. Von seiner Wortgeschichte her heißt es nichts anderes als „mager“, „biegsam“. Aber „schlank“ klingt halt besser.

Da haben wir beispielsweise die schlanke Tanne. Rank und schlankwie eine Tanne ist jemand, der eine schmale, federnde, biegsame Figur hat. Oder schlank wie eine Gerte, gertenschlank – also so dünn wie ein Gertenstock. Schlanke Hüften, schlanke Glieder, die Figur ohne Röllchen und Speckfalten, der Körper für die möglichst kleine Konfektionsgröße: Das ist das gängige Schönheitsideal in unserer Gesellschaft.

Schlankheitskuren und Diäten

Es stimmt schon nachdenklich, was man/frau so alles auf sich nimmt, um diesem Bild zu entsprechen. Da wird gefastet und gehungert, gejoggt und geturnt, nur um wenigstens ein bisschen so auszusehen, wie die Models in ihren Haute Couture-Klamotten. Übrigens ließ sich mal eines dieser Supergirls völlig unbekleidet ablichten, um zu demonstrieren, wie so ein vermeintlicher Superkörper auszusehen hat. Es war ein Bild des Jammers, eines, das man eigentlich nur aus Gebieten kennt, wo die Menschen hungern müssen.

Traurig aber wahr: Es gibt nicht wenigeSchlankheitskuren und Diäten, die nichts anderes als freiwillige Unterernährung bedeuten. Jährlich werden in der Bundesrepublik Millionen Euro für solcheSchlankheitsmittel verpulvert. Die können nicht nur gefährlich sein. Auf Dauer können sie das genaue Gegenteil von dem bewirken, was man mit ihnen erreichen will: Wer sich solcherart dem Schlankheitswahn unterwirft und sich mitBlitzdiäten quält, wird umso schneller wieder zunehmen, wenn die vermeintlichen Wundermittel wieder abgesetzt werden.

Politisch korrekt: vollschlank

Vor solchen Kuren warnen beileibe nicht nur Mediziner, sondern auch der Verein „Dicke e.V.“. Der Verein demonstriert gegen den Schlankheitswahn, jedoch nicht nur mit demonstrativ üppigen Mahlzeiten. Seine Mitglieder leisten auch ernstzu­nehmende Aufklärungsarbeit über die Gefahren von Schlankheitsmitteln und Schlankheitskuren. Wie wichtig Schlanksein offenbar auch in der Sprache ist, mag sich an der politisch korrekten, euphemistischen Bezeichnung für dicke Menschen ausdrücken: Sie sind vollschlank.




Arbeitsauftrag
In Deutschland und anderen europäischen Staaten ist es wichtig schlank zu sein. Welches Schönheitsideal gibt es in Ihrem Land? Diskutieren Sie in eurer Lerngruppe über die Vorteile und die Nachteile des Ideals. Fassen Sie Ihre Diskussion in einem Resümee zusammen.


20.01.2016; 17:03
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