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Die Schweiz: eine Insel in Europa

Die Schweiz liegt mitten in Europa, grenzt an Frankreich, Deutschland, Österreich, Liechtenstein und Italien und ist 41.300 km² groß. Auf einer Reliefkarte wird deutlich, dass die Schweiz im Gebiet der zentralen Alpen sowie in deren nördlichem Vorland liegt, wo der Großteil der Bevölkerung lebt. Das Land hat 8 Millionen Einwohner, die in 26 Kantonen leben. Die Bundeshauptstadt ist Bern.

Unter den Amtssprachen der Schweiz wird Deutsch von 65 %, Französisch von 23 % und Italienisch von 8 % der Bevölkerung gesprochen. Die vierte Landessprache Rätoromanisch wird von 0,5 % der Bevölkerung gesprochen.

Was die Religionszugehörigkeit anbelangt, so sind 38 % Katholiken und 27 % Protestanten. Die 5 % Muslime leben über das ganze Land verteilt. Die Gesellschaft ist von großer Vielfalt geprägt, und das dezentrale politische System ist einzigartig in Europa.

Die Schweiz ist ein Bundesstaat mit 26 Kantonen, von denen jeder eine eigene Regierung, ein eigenes Parlament, eigene Gerichte und eine eigene Verfassung hat! Die Kantone verfügen über große Autonomie in den Bereichen Bildung, Kultur, Polizei, Steuern und Religion. Im Fall eines EU-Beitritts müssten die Kantone das Regelwerk der EU übernehmen, würden also einen Teil ihrer Autonomie einbüßen. Im Gegenzug hätten sie an der Entscheidungsfindung innerhalb der EU teil, denn diese erkennt den Regionen einen hohen Stellenwert zu.

Weitere Besonderheiten des politischen Systems der Schweiz sind die direkte Demokratie durch Volksabstimmungen sowie ihre Neutralität, für die sie sich entschied, weil sie als Kleinstaat von Großmächten umgeben war, die oft miteinander in Konflikt gerieten: Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien. Im Inneren wird dadurch der Zusammenhalt einer multikulturellen Gesellschaft gewahrt. Man denke an die Konflikte, die in den beiden Weltkriegen zwischen der französisch-, der deutsch- und der italienischsprachigen Bevölkerung hätten ausbrechen können.

Das Prinzip der Neutralität bedeutet, dass sich ein Land an keinem Konflikt beteiligt. Deshalb könnte die Schweiz auch nicht Mitglied der NATO werden. Aber sie könnte der EU beitreten, denn aus der Mitgliedschaft ergibt sich keine Verpflichtung, im Konfliktfall einem anderen Staat Hilfe zu leisten. Neutral zu sein bedeutet aber nicht unbewaffnet zu sein. Die Schweiz verfügt über eine Milizarmee aus etwa 180.000 Bürgern.

Kulturelle Vielfalt, Föderalismus, direkte Demokratie und Neutralität tragen zur Identität des Landes bei, dem so genannten „Sonderfall Schweiz“. Das Schweizer Modell ist aber keineswegs unvereinbar mit den Prinzipien der Europäischen Union, der die Schweiz aber immer noch nicht beigetreten ist. 2001 stimmten die Schweizer über einen Beitritt ab und lehnten ihn ab. Und es gibt mehrere strittige Aspekte zwischen der Schweiz und der EU.

Das Bankgeheimnis hat in der Schweiz einen besonders hohen Stellenwert, weshalb ausländische Steuerpflichtige Geld, das sie der Besteuerung entziehen wollen, gern dort anlegen. Dadurch entgehen den Herkunftsländern Einnahmen. Die EU übt erheblichen Druck auf die Schweiz aus, damit diese ihr Bankgeheimnis abschafft. Dem widersetzt sich die Schweizer Regierung zurzeit noch, denn sie möchte auf diesen Wettbewerbsvorteil im Bankwesen nicht verzichten, das 6 % des Bruttoinlandsprodukts und 200.000 Arbeitsplätze ausmacht.

Aber die Schweizer Wirtschaft beruht nicht nur auf dem Bankwesen. Besonders entwickelt sind wertschöpfungsintensive Branchen wie Luxusuhren, Lebensmittelindustrie, Pharmazeutik und Chemie, die durch eine aktive Forschungspolitik unterstützt werden. Die Schweiz wendet 3 % ihres Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung auf, weit mehr als der EU-Durchschnitt von 2 %.

Die Schweiz und die EU gewähren einander aufgrund eines bilateralen Vertrags Personenfreizügigkeit, wodurch die Zahl der in der Schweiz lebenden EU-Bürger deutlich gestiegen ist. Jede vierte in der Schweiz lebende Person hat nicht die Schweizer Staatsangehörigkeit. Dieser Zustrom von Ausländern ist der Schweizerischen Volkspartei ein Dorn im Auge, weshalb sie die Ablehnung von Einwanderern und der EU zum Wahlprogramm gemacht hat. Die SVP war es auch, die die eidgenössische Volksinitiative „Gegen Masseneinwanderung“ in die Wege leitete. Dabei ging es um jährliche Höchstzahlen für erwerbstätige Ausländer, Grenzgänger, Flüchtlinge und Asylbewerber.

Am 9. Februar 2014 stimmten 50,3 % der Schweizer und 14,5 der 23 Stände für Einwanderungsquoten. Die Schweiz wird also das Prinzip der Personenfreizügigkeit mit der EU aufgeben müssen.

Die Schweiz hatte für ihre Zustimmung zum freien Personenverkehr mit der EU einen besseren Zugang zu deren Binnenmarkt gewährt bekommen. Durch die bilateralen Verträge ist die EU der wichtigste Handelspartner der Schweiz geworden, und die Schweiz ist inzwischen der viertgrößte Handelspartner der EU. 2012 machte der Handel zwischen der Schweiz und den EU-Staaten 56 % des Schweizer Exports und 75 % ihres Imports aus. Wenn die Schweiz die Personenfreizügigkeit für EU-Bürger abschafft, dann verliert sie auch den Zugang zum Binnenmarkt, was die Stabilität ihrer Wirtschaft gefährden könnte.


18.01.2016; 01:24
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